Samstag, 22. November 2008

In Paris nach dem Schriftlichen

nach dem schriftlichen Examen hab ich mich erstmal anderen Dingen gewidmet
z.B. hab ich gelernt, den Ball hochzuhalten.... (bitte Kopf drehen)




Dienstag, 11. November 2008

Inside IMPP

naja, nicht ganz... Wenn jemand aber verstehen will, wie MC-Fragen gemacht werden und wie man diese Fragen manchmal auch ohne Wissen richtig beantworten kann, sollte man einen Blick hier drauf werfen (ist ein Schweizer .pdf - bitte richtig betonen - v.a. Seite 18f ist interessant).

Dienstag, 4. November 2008

Ach ja,

das Hammerexamen. Das war ja auch noch. Kurze Zusammenfassung: Es war schwerer als sonst (echt!), die Notenverteilung ist gewohnt sinnlos (fast alle bestehen, aber es gibt weniger als 0,5% Einsen, Notengrenzen siehe hier). Die Autoren dieses Blogs sind der Meinung, mit ihren Prozenträngen >95 eine Eins verdient zu haben. Aber die Zwei ist auch OK :). Und dann wäre da ja auch noch die mündliche Prüfung...

Mehr soll dazu erst mal nicht gesagt werden. Eigentlich wollten wir ja eine Konkurrenz zu examenonline aufbauen (kostenlose Kommentare zu allen Fragen des aktuellen HEs), aber das muss erstmal warten. Mal sehen, wo das Schicksal, also die Fohrsähung, uns hinföhren wird.

Bewerbungsunterstützung von Vater Staat

kürzlich, als ich mal wieder meine MLP-Bewerbungs-Infos durchgeblättert hab (mussmichjetztendlichbewerben!!), fiel mein Blick auf einen Tipp: Man solle sich arbeitssuchend melden und könne dann bis zu 260 Euro an Kosten für Fahrten zu Vorstellungsgesprächen und Bewerbungsunterlagen erstattet bekommen. Hier könnt Ihr es selbst nachlesen.

Ich will hier nicht den Eindruck eines typ. Repräsentanten der allg. hochprävalenten "Mitnahmementalität" erwecken, aber diese Regelung ist eindeutig dafür gemacht, Leute wie uns zu unterstützen - es geht ja nicht darum, ALG zu beantragen, sondern nur um "Leistungen zur Unterstuetzung der Beratung und Vermittlung", wie es offiziell heißt. Na gut, streng genommen nimmt man zwar was mit, aber ist kein Missbrauch des von mir nicht besonders geliebten Sozialstaats - das nur, um irgendwelchen Vorwürfen zuvorzukommen ;).
Ich hab schon bei der Arbeitsagentur angerufen und nachgefragt. Man muss nur mit Perso/Ausweis hingehen, ein Formular ausfüllen und sollte die Daten seines Studiums im Kopf haben (ggf. Studienbuch mitnehmen). Immatrikuliert zu sein ist KEIN Hindernis. Später muss man dann nat. Quittungen und Belege vorlegen, um Geld erstattet zu bekommen.

Ich hoffe, einige (zukünftige) Leistungsträger unserer Gesellschaft so dazu zu bringen, sich wenigstens einen Teil des riesigen Sozialstaatskuchens zurückzuholen, der in Zukunft ohne unser Zutun, aber mit unseren Steuern gebacken werden wird (ok, die Metapher ist nicht geglückt).

Montag, 6. Oktober 2008

Noch ein letzter Merkspruch für die Prüfung

Die Finnen sind ja wie alle Skandinavier dafür bekannt, auf Mittelmeerinseln hemmungslos dem Alkohol zu frönen. Sie ziehen von Bar zu Bar, von Wirt zu Wirt...














Nun, und jetzt der Merkspruch:

Beim Endwirt gehts für die Finnen zur Sache.

Erläuterung: die sexuelle Vermehrung der Bandwürmer findet im Endwirt statt, dazu müssen sie aber von diesem als Finnen aufgenommen werden. Für Taenia solium und saginata ist das der Mensch. Ich kann mir diesen Sachverhalt nur mit einem "schlüpfrigen" Spruch merken.

Wenn jemand noch ein besseres Bild hat - gerne! Ich hab nur keine Zeit, noch länger zu googeln.

Donnerstag, 25. September 2008

Falsche Lösungen bei mediscript

ich mach hier noch einen Post auf, weil ich das nicht mehr an den alten dranhängen will - vor allem sollen hier nur die Fälle rein, in denen auf einer mediscript-CD (oder bei examen online) falsche Lösungen angegeben werden - was besonders gefährlich ist für das jungfräuliche Medizinstudentenhirn.

Also hier Nr. 1, gefunden auf der CD 3/96 - 3/06.
Examen 8/97, Frage 104
Das Röntgenbild zeigt eine Fraktur bei einem 9jährigen Jungen. Auf welche Problematik, die diese Verletzung auch bei lege artis durchgeführter konservativer Behandlung beinhaltet, sind die Eltern unbedingt hinzuweisen?


A Gefahr der Pseudarthrosenbildung
B Entwicklung einer Valgusfehlstellung
C Entwicklung einer Varusfehlstellung
D genu recurvatum
E bleibende Einsteifung des Kniegelenkes

mediscript gibt A als richtige Lösung an, die Schwarze Reihe aber, mit logischer Begründung B - aber hier erst mal der charakteristisch doofe mediscript-Kommentar:

Auf der Abbildung erkennt man eine proximale Tibiafraktur ohne Mitbeteiligung der Epiphysenfuge. Sechs Wochen posttraumatisch zeigt sich eine beginnende Konsolidierung mit Verschmälerung des Frakturspaltes und einem beginnenden enostalen Umbau. Wobei ich hier auch darauf hinweisen möchte, daß die Qualität dieser Bilder für eine exakte Beurteilung, typisch IMPP, sehr schlecht ist. Deutlich erkennbar ist aber in dem Bild nach sechs Wochen eine achsengerechte Stellung, so daß eine Varusfehlstellung oder sogar ein Genu recurvatum ausgeschlossen sind. Es sei auch darauf hingewiesen, daß bei Kindern Achsenabweichungen von bis zu 15° selbständig korrigiert werden. Wichtig bei solchen Frakturen ist, daß man darauf achtet, daß es bei einer konservativen Behandlung mit einem Gips zu keiner Rotationsfehlstellung kommt. Eine bleibende Einsteifung des Kniegelenkes ist bei dieser Fraktur auch nicht zu befürchten, da das Gelenk nicht mitbetroffen ist. Die Gefahr einer Pseudarthrosenbildung ist nach sechs Wochen ebenfalls noch nicht zu erkennen. Dieses läßt sich erst nach mehreren Monaten endgültig entscheiden. Aufgrund des Frakturverlaufes und der Biomechanik bei einer evtl. sperenden Fibula ist eine sekundäre Entwicklung einer Valgusfehlstellung durchaus möglich. Etwas Besseres fällt mir dazu leider nicht ein.

B*llsh*t! Hier sinngemäß der Kommentar aus der SR (GK 3 Ortho, 15. Auflage, 2003)
zu (A): Aufgrund der großen Regenerationstendenz des Kindes sind traumatisch verursachte Pseudarthrosen extrem selten.
zu (B) und (C): Das Rö.bild zeigt eine Tibiafraktur am Übergang Metaphyse/Diaphyse, epiphysäre Wachstumsfuge nicht betroffen. Achse nicht wesentlich verschoben. Die Fraktur ist mit konservativer Therapie problemlos auszuheilen. Im weiteren Verlauf kann es zu einer schicksalhaften Valgusdeformität kommen, da die posttraumatische Hyperämie die Tibia zu vermehrtem Wachstum reizt, während die nicht verletzte Fibula normal weiterwächst.

Sonntag, 21. September 2008

An Deutschland und die Welt

Viel Geld wird für die medizinische Ausbildung in Deutschland ausgegeben. An allen Universitäten gibt es sicher einige Stellen, die zu einem großen Teil für die Lehre geschaffen werden. Das ist teuer und sinnvoll.
Es gibt eine offensichtliche Maßnahme, die die "Lehre" ebenfalls deutlich verbessern würde und dabei relativ wenig kosten würde (auf jeden Fall kostendeckend ausgeführt werden könnte):
Man muss einfach die Examensfragen, mit denen jeder Medizinstudent einen erheblichen Teil
seiner Gesamtlernzeit verbringt, so kommentieren, und in einem guten Programm so strukturieren, dass der lerneifrige und examensgestresste Student viel und schnell lernen, anstatt sich über die Hohlköpfigkeit der mediscript Kommentatoren ("dazu habe ich im Pschyrembel nichts gefunden") aufzuregen und dann zeitaufwendig selbst nachzuschlagen.
Warum nur wird diese Maßnahme nicht durchgeführt? Und was kann man machen, dass es im Interessen zukünftiger Medizinergenerationen doch gemacht wird?



p.s. Thiemes neue Internetseite zum Hammerexamen ist ein Versuch, aber bisher auch nur das

Samstag, 13. September 2008

Wer mit dem Urobilinogen vertrauter werden will,

dem sei diese Seite ans Herz gelegt. Dort wird des letzteren Verhalten bei Hämolyse, Scholedoschusverschlusch und Leberschaden anschaulich erklärt. Mir hat es diesbezüglich Erleuchtung gebracht.

Rhythmologie für dummies

Freitag, 12. September 2008

Gehirndoping

Wenn sich Studenten irgendeiner Fachrichtung für Ihre Examensvorbereitung dopen, dann dürften nach den Sportstudenten am ehesten ja wohl die Mediziner betroffen sein.

Und das Examen dürfte der Zeitraum im Studium sein, wo der ein oder andere es tatsächlich ausprobiert..

für mehr Informationen

Es ist allerdings zu hoffen, dass nur die wenigsten irgendwelche Psychopharmaka als Lernhilfen benutzen. Dazu ist die Note einfach nicht wichtig genug, und die meisten Mediziner sind wohl doch eher vernünftig und risikobewusst.

Sonntag, 7. September 2008

Besserwisserei

Mediscript konfabuliert - Hier der Kommentar zum sog. "lead time bias" (3/99, Frage 548; CD 3/96-3/06) - entsprechende Fragen kamen in den letzten Jahren öfters vor.
Die Lösung "lead time bias" ließe sich sinngemäß als "systematischer Fehler bezüglich der Laufzeit der Studie" übersetzen. Genau dies lag bei der erwähnten Untersuchung vor: die Laufzeit war systematisch zu kurz gewählt. Erst nach einer längeren Beobachtungszeit ließ sich feststellen, daß die angewandte Screeningmethode zwar die Überlebenszeit verlängert, jedoch nicht die Mortalität gesenkt hatte.

Zum Glück gibts die Wikipedia...
Beim lead time bias handelt es sich um einen Fehler, der bei Studien zur Krebsfrüherkennung eine Rolle spielt. Er beschreibt eine nur scheinbar verlängerte Überlebenszeit bei Vorverlegung des Diagnosezeitpunkts verglichen mit Patienten, die erst nach klinischen Symptomen eine Diagnose gestellt bekommen (...) - d.h. die Diagnose wird früher gestellt, und der Patient lebt nach Diagnosestellung länger, insgesamt besteht jedoch kein Gewinn an Lebenszeit durch Durchführung des Screenings. [habs überprüft]

Krass, oder? Das ist doch typisch für die mediscript-Kommentare - es wird irgendwas zusammengeschrieben, Hauptsache, es klingt gut und "erklärt" die vom IMPP angegebene Lösung. Gut zum Fragen-Auswendiglernen, schlecht, wenn man nicht irgendeine, sondern die richtige Erklärung haben will.

Das könnten wir besser! Wenn uns das IMPP nur ließe (ich hab mal angerufen, sie geben die Fragen nur an Verlage mit tragfähigem Geschäftskonzept heraus).

Samstag, 30. August 2008

Das liebe IfSG

Das Infektionsschutzgesetz wurde 2001 geändert, deswegen könnte es bei so manchen Altkommentaren falsche Infos geben. Daher hier ein update/eine Zusammenfassung.
Was alles bei akutem Erregernachweis meldepflichtig ist, kann sich kein Mensch merken... Wird aber sicher mal gefragt und ist praktisch auch nicht ganz irrelevant.
Hier also nur die nicht ganz so bösen Bösewichte, bei denen mich die Meldepflicht überrascht hat (bei Ebola & Co isses ja klar):
Dagegen ist klar, dass nur bei den ganz fiesen Erregern (siehe IfSG-Originaltext) schon der Krankheitsverdacht gemeldet werden muss.

Was noch betont wird:
1. Quarantäne gibts nur noch für virales hämorrhagisches Fieber und Lungenpest
2. Das Gesundheitsamt kann Prostituierte ambulant behandeln
3. Es darf fast alles, nur keinen Magensaft gegen den Willen des Betroffenen entnehmen

Donnerstag, 28. August 2008

Röteln aus Togo

Als Kaiser Wilhelm II. nach Togo fuhr, traf er nach 3 Wochen Schiffsreise das traurige Äffchen Gregg, das sich bei ihm über ein nichtkonfluierendes Exanthem und eine nuchale Nll.-Schwellung beklagte; sonst wollte es aber nichts sehen, nichts hören und auch nicht über sein gebrochenes Herz sprechen. Nicht mal ein kaiserlichers Heidelbeer-Muffin vermochte es zu trösten.
Eine traurige Geschichte, die mir hoffentlich wenigstens hilft, die verdammte Röteln-Embryopathie zu kennen -
Gregg-Syndrom: Auge (Retinopathie, Katarakt), Ohr (Innenohrtaubheit) und Herz (offener Ductus, Septumdefekte). Wegen Thrombozytopenie-bedingter Purpura wird auf engl. geschmacklos, aber einprägsam von "Blueberry muffin babys" gesprochen.

Und nebenbei sei noch daran erinnert, dass die sog. "German Measles" = Rubella (2-) 3 Wochen Inkubationszeit brauchen und zu den Togaviren gehören (Togo, unter Wilhelm eine dt. Kolonie, ist ziemlich arm, also reicht es nur zu RNA). Das alles lässt sich durch die MMR-Impfung im 12. und 18. Monat verhindern - siehe aktuelle STIKO-Seite. In der Schwarzen Reihe sind die Daten noch anders. Die Seite ist ziemlich interessant, z.B. gibts auch Infos zur seit 2007 für Mädchen von 12-17 Jahren empfohlenen HPV-Impfung gg. HPV 16 & 18 (der Impfstoff enthält das Hauptkapsidprotein der Viren, keine DNA).

Da ich mit Willem Zwo angefangen hab, ist es nur angemessen, mit Adolf, der Nazisau, aufzuhören - hier ein Merkspruch für DNA-Viren: Adolf Heppners PaPas Po hat Herpes
(Adeno-, HepaDNA-, Papova-, Parvo-, Pox-, Herpesviridae). Und welche davon sind nackt (ohne Hülle)? Hier ein First-Aid-Spruch: You have to be naked for a PAP smear (Parvo, Adeno, Papova - sinnigerweise gehören die HPV dazu).

für alle Examenslerner:

Sleep after learning aids memory recall.

Gais, Lucas, Born

In recent years, the effect of sleep on memory consolidation has received considerable attention. In humans, these studies concentrated mainly on procedural types of memory, which are considered to be hippocampus-independent. Here, we show that sleep also has a persisting effect on hippocampus-dependent declarative memory. In two experiments, we examined high school students' ability to remember vocabulary. We show that declarative memory is enhanced when sleep follows within a few hours of learning, independent of time of day, and with equal amounts of interference during retention intervals. Sleep deprivation has a detrimental effect on memory, which was significant after a night of recovery sleep. Thus, fatigue accumulating during wake intervals could be ruled out as a confound.


direkt zum pubmed artikel hier

Man fragt sich natürlich noch, welcher Schlaf am meisten fürs Erinnern bringt: REM, non-REM, etc.? Auch dazu ist schon geforscht worden, aber es ist noch nicht richtig konklusiv. Für das deklarative Gedächtnis, das ja für eine schriftliche Prüfung eher wichtiger als z.B. das prozedurale ist, soll SWS (slow wave sleep) wichtiger sein .....hier

Mittwoch, 27. August 2008

Lernstrategie

Heute hab ich mich beim GK3-Hygiene-Kreuzen mal wieder gefragt, ob diese Details, die einem da so begegnen, z.B.:
  • Im Absetzbecken der Kläranlage wird der größte Teil der Wurmeier aus dem Abwasser entfernt - richtig! ...
  • Beim Belebtschlammverfahren erfolgt der biologische Abbau nach vorausgegangener Fällung überschüssigen Phosphats - falsch! (Phosphat wird gleichzeitig oder zum Schluss ausgefällt)
wirklich noch im Hammerexamen gefragt werden. Darum hab ich schweren Herzens alle HE-Hygiene-Fragen, die bisher gestellt wurden (n=13), bei examenonline gekreuzt.

Und?

Nun, die Themen scheinen im großen Ganzen die gleichen zu sein, es gab sogar eine Frage zum Badewasser, die aber relativ intuitiv zu beantworten war. Abwasseraufbereitung kam nicht vor, aber wer weiß! Es ist nicht auszuschließen, dass in den nächsten Jahren mal eine Frage zum Belebtschlammverfahren auftaucht!

Die gute Nachricht ist aber, dass die Fragen viel leichter zu sein scheinen als im GK3, soweit man das bei der geringen Zahl sagen kann. Ich werde also an meinem Ziel festhalten, den ganzen alten GK3 (von 2003) durchzukreuzen. Man muss nur die übertriebenen Detailfragen weglassen.
Witzig ist, dass der Hygiene-Teil der Schwarzen Reihe von unserem Dozenten verfasst wurde und sich dort seine Tiraden gegen Bonaqua fortsetzen. Aber es stimmt ja: Geld für Tafelwasser ausgeben ist doof, Volvic kaufen auch. Fast so schlimm wie Weintrauben aus Südafrika oder Viktoriabarsch. Wenn ich groß bin, züchte ich meine Tomaten selbst.

Dienstag, 26. August 2008

Syphilis

2 witzige Eselsbrücken:

Prostitute's pupil - accomodates but doesn't react.

Reflektorische Pupillenstarre (Argyll-Robertson-Pupille)

(Quelle: ich glaub "First Aid for the USMLE")

Sie war eine blonde Hexe;
sie hatte Augen so blau -
jetzt fehlen mir die Patellarsehnenreflexe

und auch die Hinterstränge werden grau.

(Quelle: Mein Großvater, nicht autobiografisch)

Das Tertiärstadium ist klin. ziemlich irrelevant in Zeiten von Penicillin, aber das IMPP scheints trotzdem noch gerne zu fragen.

Ach, noch was, weil ich mich vor kurzem mal über Stereotype ausgelassen hab - das IMPP ist nicht besser:
Ein 28jähriger Flugbegleite
r, der sich seit einem halben Jahr nicht mehr wohlfühlt (...) bemerkt multiple, nicht schmerzhafte, rötlich-bräunliche ovale Hautherde;

richtige Antwort (Bild war dabei): Kaposi-Sarkom.

Überhaupt bin ich von der Raffinesse des IMPP eher enttäuscht - nicht, dass die Fragen leicht wären, aber es wird nur stumpf nach immer abseitigeren Details gefragt, statt bei Fragen nach den Grundlagen mal ein paar Fallen einzubauen; ein nachtschwitzender junger Russe hat immer Tb und nie ein Hodgkin-Lymphom, ein Türke immer M. Behçet, ein Ägypter Bilharziose. Warum kann nicht mal ein Eskimo Malaria haben?

Noch eine abartige Eigen
namen-Eselsbrücke:
"Hunter leben gefährlich
(~perniziös), Plumm(b)er brauchen nur Eisen..."

Und noch eine: Galeazzi - an der Tatzi [J.W.]. Und so merk ich mir die Smith-Fraktur:

Übrigens: Smithers ist nicht schwul, sondern Burns-sexual.
Damit schließe ich diesen Prokrastinationspost. Besser als Heuschreckenfotografie immerhin!


Sonntag, 17. August 2008

Was man nicht alles tut,

um nicht lernen zu müssen:hier: Heuschrecken fotografieren. Vor dem Abi hab ich versucht, Libellen zu züchten.

Samstag, 16. August 2008

dissoziative fugue





hinter allem im Fernsehen steckt doch irgendetwas echtes...
http://en.wikipedia.org/wiki/Ansel_bourne

Freitag, 15. August 2008

Jetzt aber mal wieder zur Sache:

Kardinal Sydenham knotete sich seine Rheumadecke mit roten Rändern um und wanderte trotz Polyarthritis mit Fieber und Gelenkschmerzen akut nach PRag, weil es Anhaltspunkte für eine kürzlich stattgehabte Streptokokkeninfektion gab.

Hauptkriterien des Rheumatischen Fiebers:
Nebenkriterien:
  • Fieber
  • Arthralgie
  • Acute phase reactants (BSG, CRP, Leukos)
  • PR-Verlängerung im EKG (dt.: PQ)
Die Diagnose RF ist wahrscheinlich, wenn 2 Haupt- oder 1 Haupt- und 1 Nebenkriterium erfüllt sind und Anhaltspunkte für eine Streptokokkeninfektion vorliegen (Kultur, Antigen, Antikörper).

PS: Ich weiß nicht, ob das irgendjemand außer mir was bringt... Aber es musste raus! Sowas fragt das IMPP ja gern und es wäre nat. toll, wenn mal ein russisches Kind durch frühe Diagnose und Penicillintherapie gerettet werden könnte durch diesen unglaublich wichtigen Blogeintrag :).

Montag, 11. August 2008

Medaillenspiegel

Der letzte Satz im letzten Kommentar war kein China-bashing. Es war einfach eine Beobachtung. Olympia ist nun einmal gerade in China.

Viele andere Länder machen auch viel Mist. Ein Beleg -

Hier die Liste der größten Rüstungsexporteure:
1. USA
2. Russland
3. D
4. F
5. UK
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCstungsindustrie

und hier der ewige Medaillenspiegel:
1. USA
2. Russland
3. D
4. I
5. F
6. UK

Olympia

Im Sport passieren komische Dinge.

Ein Freund aus dem Labor, der früher im Spitzensport (Langstreckenlauf) ein bisschen mitgemischt hat und auch mal bei Amateur-Radrennen dabei war, meinte, dass sogar bei diesen Amateuren krass gedopt wird (mindestens ein paar Amphetamine kurz vor dem Rennen). Und dass es jeder weiß.

Und bei den Profis:
Lance Armstrong, Kraftpacket und 5-maliger Tour Sieger, nach Orchektomie ohne Testosteron-Gaben, die sogar medizinisch indiziert sind? Alles klar.

Die ständig neuen Weltrekorde in den olympische Sportarten machen auch ein kleines bisschen misstrauisch. Hier mal ein sehr interessantes Interview mit einem jetzt gefassten großen Doping-Dealer:

http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,570998,00.html

Nüchtern darf man fest stellen, dass wir uns nicht nur im richtigen Leben (siehe Arbeitsmedizin), sondern auch im fast genau so wichtigen, falschen Leben, nämlich dem Sport auf dem Fernsehbildschirm, gerne belügen lassen.

Vermutlich wird im Fußball auch gedopt...aber da ist es sicher nicht so essentiell wie in anderen Sportarten.
Wo aber ganz sicher krass und entscheidend gedopt wird - Basketball. Oder wie kann man sich erklären, dass manche NBA Spieler 100 Spiele pro Saison spielen, mit einer Intensität, die es beim Fußball nur in wenigen Momenten gibt. Ich mag Dirk Nowitzki sehr. Sehen wir darüber hinweg, dass unser Olympia-Fahnenträger wohl kaum ohne medizinische Hilfe konstant Leistungen bringt.
Schließlich sehen wir ja auch über die Tibet-Geschichte hinweg, wenn wir Olympia gucken.

Freitag, 8. August 2008

Arbeitsmedizin und die corporate world

Bei Arbeitsmedizin muss man die verursachenden Substanzen für die Unfälle im Zusammenhang mit Itai Itai, Minamata, Seveso oder Bhopal auswendig lernen. Was man normalerweise leider nicht lernt, ist, was genau passiert ist.
So verschieden die verschiedenen Umweltkatastrophen voneinander gewesen sein mögen, eine Gemeinsamkeit haben sie: die verantwortlichen Industriellen haben wider besseren Wissens und Gewissens erst alles geleugnet, mit der Konsequenz, dass noch einige tausend Menschen mehr vergiftet wurden.

--Beispiel Minamata, Zitat Wikipedia:
Der Chemiekonzern Chisso, der am Ort eine Acetaldehyd-Anlage unterhielt, stritt zunächst jeden Zusammenhang ab, obwohl er in eigenen Versuchsreihen bereits festgestellt hatte, dass das Abwasser aus der Acetaldehyd-Produktion genau die beobachteten Symptome an Tieren hervorrief.--

Diese Fälle könnten misstrauisch machen bezüglich anderer Verschwörungstheorien. Daher schlage ich vor: Wie wäre es mit einer Beweislastumkehr - sollen doch zum Beispiel erst einmal die Aspartam Hersteller nachweisen, dass es nicht krebserregend ist. Hierzu interessant, recherchiert und detailliert http://dorway.com/dorwblog/?page_id=46
...ok, mein Vorschlag mit der Beweislastumkehr ist naiv, betrachtet man die Story der letzten Jahrzehnte.

Was ich damit aber den Medizinern unter uns sagen will: wir können uns schon Mühe geben in unseren teilweise vergüteten Überstunden im Krankenhaus - aber wenn man in vielen Fällen möglicherweise und in einigen Fällen nachweislich derart belogen wird und wir (die Bevölkerung) es uns gefallen lassen - dann ist die Arbeit in der Klinik doch zum Teil irgendwie vergebene Liebesmüh weil Sisyphosarbeit.

Bei weitem nicht alle coporate business people sollen jetzt als "böse" bezeichnet werden, (obwohl es sich dem verurteilenden Leser aufdrängt, wenn man viel liest) darum geht es nicht . Sondern es geht um mehr Interesse am eigenen Wohlergehen, mehr Informiertheit und die daraus zu ziehenden Konsequenzen. (Ich esse keine Kaugummis mehr und trinke keine Diet Getränke mehr).

Mittwoch, 23. Juli 2008

Die vom IMPP




Die vom IMPP sind wirklich pervers! Kein Bild, keine Skizze in der Nähe des Rektums, in der nicht mindestens ein Finger reingezeichnet ist! Auch wenn es völlig grundlos scheint!

Dienstag, 22. Juli 2008

Alternativmedizin


Die Liste der Massenmörder mit Hang zur Naturheilkunde wird länger... Das soll kein Seitenhieb auf Dich sein, lieber Neuropjler. Ich kann aber nicht umhin, zu erwähnen, was R. K. vor seiner politischen Karriere war: Psychiater...

Mal wieder Hammerexamen... Alkoholabhängigkeit

Eine doofe Sache ist ja, dass das IMPP immer gern die Typen der Alkoholkrankheit nach Jellinek gekannt haben will... Nun ja, um es vorwegzunehmen: wenn man es nachliest, ist die Einteilung sogar logisch und man muss es nicht auswendig lernen. Da ich mir aber schon unter größten Mühen eine 5bögige Eselsbrücke gezimmert hab, will ich sie hier posten. Beachtet, dass Jellinek die 5 Typen offenbar als aufeinanderfolgende Stadien einer Karriere - vom alpha zum epsilon - gesehen hat (war mir vorher nicht klar). Daher kann man sich das auch als "Abstieg" denken:

Alpha-Trinker:
das erfolgreiche Alpha-Tier,
das zur "Entspannung" (viel) trinkt - Konflikttrinker







Beta-Trinker:
der gewöhnliche "Gelegenheitstrinker",
der viel trinkt (fast tägl.), aber noch Kontrolle hat - Zirrhose mit Ikterus mgl...


ab jetzt kommen die Abhängigen:

Gamma-Trinker
: auch als Gammeltrinker bezeichnet, Kontrollverlust



Delta-Trinker:
KEIN Kontrollverlust, "hat mit Alkohol keine Probleme, aber ohne" --> braucht seinen Spiegel, bekommt sonst DT (Delirium tremens)

Epsilon - Trinker: episodischer Trinker - "Quartalssäufer"

Freitag, 11. Juli 2008

Der offizielle Kentucky-Bericht

Gerade hab ich für unsere Auslandskoordinatorin einen Bericht über mein PJ-Tertial in Louisville verfasst - ich stelle ihn hier zum Lesen ins Netz.

Jetzt aber wieder kreuzen! Es ist erstaunlich, wie leicht einem sonst unangenehme Aufgaben fallen, wenn sie der Vermeidung der Examensvorbereitung dienlich sind... Ein allerdings allgemein bekanntes und viel beklagtes Phänomen.

Sonntag, 6. Juli 2008

ein großer Erfolg

Ich möchte noch über ein ganz persönliches Erfolgserlebnis berichten im PJ:
Ich habe kein einziges Mal digital-rektal palpiert!! Und es hat sich nie jemand beschwert, dass ich es nicht gemacht habe.
Bin stolz und erleichtert!

p.s. nächstes Mal wieder ein substanzieller Beitrag

Samstag, 21. Juni 2008

Vorbei!

Es ist vollbracht! Gestern war mein letzter PJ Tag! Ein großer Moment. Zeit für ein Resümee? Nein, keine Zeit, es muss sofort weitergelernt werden für das Hammerexamen. Aber doch ganz kurz.

Meine Ziele zu Beginn des PJ:

1. Nicht zu viel arbeiten / ausgenutzt werden.
2. Medizinisch etwas lernen.
3. Herausfinden, ob die Arzttätigkeit, insbesondere in Neurologie oder Innerer Medizin, eine erstrebenswerte Berufsmöglichkeit darstellt.

Antwort:
1. Erreicht! 8 Wochen Salem Chirurgie mit Weihnachtsdienst/Sylvester waren insgesamt entspannt. 8 Wochen Australien einfach super! Neurologie und Innere waren arbeitsintensiver, aber nicht ganz so schrecklich, wie man es hätte annehmen können auf Grund von vielen Erzählungen.
2. So halb erreicht. Definitiv habe ich mehr Ahnung als vor dem PJ, kann Patienten gut aufnehmen, halbwegs gut untersuchen, und könnte ab jetzt eine Station schmeißen. Von der Befähigung zur selbständigen Arzttätigkeit (vor 20 Jahren hätte ich mich jetzt z.B. einfach niederlassen können) kann aber keine Rede sein.
3. Hmmmm. Uniklinik ist furchtbar, auch in der Schweiz. Unbezahlte Überstunden, viel Sekretärsarbeit und wenig eigentlich ärztliches (= Wirken in weißem Kittel auf ehrfürchtige und dann geheilte Patienten). Kleinere Fächer als Innere/Neuro kommen jedoch auch nicht in Frage, sonst kennt man am Ende nur 3 Krankheiten und es fehlt der mystische Touch. Also, wenn Medizin, dann große Fächer. Bleibt die Frage ob Medizin - die bleibt erst einmal unbeantwortet, man kann ja auch zum Spass und aus sportlichem Ehrgeiz für das Hammerexamen lernen.

Sonntag, 15. Juni 2008

PJ-Resümee

Zwei Wochen vor dem Ende ein kurzer Rückblick...

Das PJ war für mich nicht nur eine Suche nach der richtigen Facharztausbildung, sondern es sollte mir auch bei der Entscheidung über die Wahl meines Arbeitsorts (CH, D, USA ... China) helfen. Ach ja, lernen wollte ich auch was (siehe Untertitel dieses Blogs) und dabei möglichst wenig ausgebeutet werden.

Mir ist mittlerweile klar geworden, was andere vielleicht schon vorher irgendwo gelesen haben - dass es das Paradies auf Erden nicht (mehr) gibt - nicht in den USA und nicht mal in Kanaan :). Als bildungsferner adipöser Unversicherter oder HIV-Positiver ist Amerika im Vgl. zu Europa (oder gar Kanaan) die Hölle... Das hat mir gestern noch ein fließend dt. sprechender, seit 26 Jahren HIV+ Steward (jaja, das Stereotyp lebt, aber darum geht es nicht, es war ein interessantes Gespräch), der hier ehrenamtlich unversicherte Aidskranke betreut, mit Nachdruck geschildert.
Das heißt aber nicht, dass ich als leptosomer privatversicherter Abiturient nicht planen würde, hier später mal zu arbeiten (obwohl ich die Situation der Dummen in den USA unerträglich finde und hoffe, dass es unter Obama echten "Change" hin zu mehr Solidarität geben wird - anderes Thema). Ich finde wirklich, dass die klin. Ausbildung hier besser ist, da ein Arzt mehr wert ist als in D und das KH mehr zu verlieren hat, wenn ein Assistenarzt Mist baut - und die Oberärzte ihm daher viel mehr helfend/beratend zur Seite stehen müssen. Davon abgesehen machen die Ärzte nur das, was das nichtärztliche Personal, das hier wirklich viel qualifizierter und umfangreicher ist als in D, nicht erledigen kann. Es bleibt also insgesamt weniger am Assistenten hängen, der in D doch oft von unten und oben getreten wird. Abgesehen davon ist die Stimmung allgemein besser als in dt. KH, was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass das nichtärztl. Personal einen höheren Stellenwert hat und daher seinen fehlenden "RESPEKT!" weniger durch Konfrontation mit per se als arrogant empfundenen Ärzten zu erlangen trachtet... Gut an Amerika ist auch, dass man, ohne auf die Gnade des Chefs angewiesen zu sein (zumindest nicht so sehr wie in D), nach 3 Jahren eine wertvolle Ausbildung hat, nach der man sich keine Sorgen um eine Arbeit zu machen braucht.

Ich habe nur das Ziel, ein guter Internist (nicht Forscher, nicht Chef) zu werden, ohne auf dem Weg dahin in einer dt. Uniklinik unter die Räder zu geraten und vom dt. Steuerstaat übervorteilt zu werden (es geht mir nicht so sehr ums Geld - ich will mit meinen Steuern nur nicht meine weniger selbstständigen Mitbürger zu Tode verwöhnen - das ist für mich das Kernproblem des dt. Sozialstaats - dass es mittlerweile breite Bevölkerungsschichten gibt, die durch Transferzahlungen völlig korrumpiert worden sind und glauben, dass es die Aufgabe des Staates sei, ihnen eine Arbeit zu aus ihrer Sicht akzeptablen Bedingungen zu verschaffen. Dagegen würde ich gerne Steuern für eine bessere Schulbildung unterprivilegierter Kinder zahlen - dann müsste man aber erstmal den Beamtenstatus für Lehrer abschaffen... ich schweife aus - man verdient in Amerika während der Facharztausbildung nicht mehr als in D - es könnte unterm Strich sogar weniger sein, weil man nicht vom Sozialstaat profitieren kann und das Leben außerhalb Kentuckys, dem amerik. Sachsen-Anhalt, auch teurer ist - das große Geld wartet erst danach, und dann will ich eigentlich nicht mehr dort bleiben, sondern weiter westwärts ziehen oder zurück... - mal sehen - so weit kann niemand planen).

Mein PJ ist in dieser Hinsicht (Uniklinik vermieden, trotzdem was gelernt, nicht ausgebeutet worden, um die Welt gereist) jedenfalls als gelungen zu bezeichnen, obwohl ich bei dem Gedanken, in ein paar Monaten Arzt zu sein, gelegentlich ein flaues Gefühl habe...

Donnerstag, 12. Juni 2008

EM Katastrophe in der Schweiz...und was Kurioses

Die EM beschäftigt hier natürlich jedermann. Aber so gut die Stimmung auch ist, so schnell kann es wieder vorbei sein. Schock für die Schweiz in letzter Minute gestern - und trotzdem blieb in Bern alles friedlich und zivilisiert, die Türken ließ man unbehelligt feiern. Daran könnten die sich übrigens mal ein Beispiel nehmen, man erinnere sich an das WM Qualifikationsspiel Schweiz-Türkei 2005/2006 in Istanbul.

Dann ist noch was cooles passiert. Mein Assistenzarzt und ich spielen bei blick.ch (der schweizer bild) ein EM-managerspiel. Er hat gleich 6 Mannschaften unter verschiedenen Namen, unter anderem auch mit dem Namen seines Vaters namens - ich vertausche die buchstaben, um nicht vom CIA hinterrücks erledigt zu werden - afodl. Just mit dieser Mannschaft stand er nach dem dritten Spieltag auf Platz 1, ganz oben in der ganzen Schweiz und für alle sichtbar! In Deutschland müsste er wohl dafür ins Gefängnis, hier ist das kein Problem, mit "afodl" auf Platz 1 zu stehen.
Überhaupt sind die Schweizer ja bekanntermaßen etwas rechter - im Sinne von rechtschaffen, Recht liebend, richtig liegend". Gestern auf den öffentlichen Plätzen während des Schweizer Spiels gelang es mir daher noch so eben, den Weltfrieden zu erhalten, als alle Schweizer die "schweizer Nazi" (nationalmannschaft) anfeuerten, indem ich dafür sorgte, dass niemand ein s an das zweite Wort anhängte/hing.

Montag, 9. Juni 2008

Mal ein bisschen Hammerexamen...

Ab und zu bring ich von jetzt an Fragen von der GK3-CD, die mich ein bisschen länger beschäftigt haben, in der Hoffnung, damit anderen nützlich zu sein. Besonders dann, wenn ich glaube, dass der mediscript-Kommentar schlecht ist. Wir können ja eine eigene Rubrik draus machen.

Hier das erste Bsp - 8/03 Frage 198

Ein 24-jähriger Patient mit Hämophilie A erkrankte an einer beiderseitigen interstitiellen Pneumonie mit erheblichem Husten ohne Auswurf und ohne auffälligen Auskultationsbefund. Unter einer Therapie mit 200 mg/d Doxycyclin kam es binnen 7 Tagen zu keiner Entfieberung; die Infiltrationen nahmen deutlich zu; es entwickelten sich Atemnot und ein Mundsoor.
Welche ist die wahrscheinlichste Diagnose?

A Candidapneumonie
B Mykoplasmenpneumonie
C Pneumocystispneumonie
D Ornithose
E exogen-allergische Alveolitis


Die Lösung steht dann im Kommentar (Anm.: Mediscript schreibt, dass der Pat. als Bluter per se immungeschwächt sei, darauf bezieht sich mein Kommentar)

Samstag, 7. Juni 2008

Unterassistentendasein

Was lässt sich eigentlich noch zum UA Dasein in Bern sagen?
Es ist schön zu sehen, wie es den Ärzten hier besser geht als den Blutabnehmern in D. Andererseits ist auch hier eine 50 h Woche das absolute Minimum. Immerhin sind viele Patienten im Vergleich zu anderen Ländern (AUS, USA) etwas vernünftiger. Was nicht heisst, dass es hier kein Risikoverhalten gibt. Adipositas ist auch hier Volkskrankheit. Wen das stört, der sollte vielleicht Psychiater werden - Heroinentzug hat langfristig mehr Erfolg als Diäten...(wenigstens einen interessanten Fakt, den ich beim Lernen behalten habe)

und die Rheumatologie? wird gerne als "letzte Station vor der Grenze" bezeichnet - letzte Chance, bevor es in die Psychosomatik oder Psychiatrie geht. Trotzdem gibt es hier wenig psychosomatische, holistische Denkansätze. Bsp.: eine Patientin mit Vaskulitis hat nach Todesfall in der Familie eine Aortendissektion entwickelt. Natürlich gibt es keine Daten zur Entwicklung von derartigen Komplikationen bei Belastungssituationen. Daher Antwort vom Chef auf die Frage, ob es zwischen den beiden Sachen einen Zusammenhang gäbe: Nein, davon ist nicht auszugehen.

auch sehr interessant: die Beeinflussbarkeit von manchen Rheuma Patienten. Beim Gelenke infiltrieren mit Anästhetikum und Kortikoiden ist das wichtigste nicht der Wirkstoff, sondern die Show des Arztes. Viele Spontanheilungen innerhalb von Sekunden sind so erlebt worden, auch wenn das Gelenk bei der Punktion einmal verfehlt wurde.

Bern


Und hier muss ich rein! am Montag! Holland-Italien!
Wir fahren zum Stadion und versuchen, kurz nach Anpfiff billigere Rest Tickets zu bekommen. 200 Franken ist unsere Obergrenze. Für mich als UA sehr viel, für die Assistenzärzte hier vernachlässigbar. Bisher kosten die Tickets auf dem Schwarzmarkt um die 600 Euro.

Er kommt, sie gehen


Die EM geht los! Heute!
Die Holländer haben Bern geflutet. Angeblich 60.000 im Umkreis von Bern (Einwohnerzahl ca. 200.000). Passend dazu hat TUI ein Plakat...

Freitag, 6. Juni 2008

PJ-Ranking

gerade hab ich endlich mein Chirurgie-Halbtertial in Shanghai bewertet... Ich denke, diese Seite, die vom FSR Hamburg betrieben wird, hat wirklich das Potenzial, mittelfristig etwas zu verändern.
PJ-Ranking.de
Das einzige Problem ist, dass die Studenten ihre PJ-Stellen in D nicht frei wählen können - sonst hätte die Innere in HD echt Schwierigkeiten, ihre Phlebotomisten-Reihen zu füllen...

Freitag, 30. Mai 2008

Mal wieder was weniger Trauriges...

Vor einer Woche habe ich auf der Farm meiner Vermieter "getillt", das war ja auch an der Zeit in meinem 28. Lebensjahr:

Und am Montag habe ich mit der Familie eines sehr netten Oberarztes den Blue River befahren:


Das waren schöne Erlebnisse. Ansonsten gibt es nicht viel Neues, ich bin ziemlich allein, die letzten 4 Wochen Gastroenterologie liegen vor mir... Ich werde sie im vergleichsweise luxuriösen Jewish Hospital verbringen, mit kostenloser Verpflegung - mal sehen.

Mittwoch, 14. Mai 2008

Schocks

Die letzten 48h waren hart. Zuerst die Nachrichten aus China - schrecklich.

Vor gut zwei Jahren war ich als Tourist mehrere Tage in Sichuan, auch in einer der jetzt am schwersten betroffenen Städte, ich erinnere mich noch, wie mir eine Studentin dort den Weg gezeigt und ein Taxi zu den zum Unesco Weltkulturerbe zählenden Bewässerungsanlagen organisiert hat. In den letzten Stunden hab ich den Namen Dujiangyan viel zu oft in den Nachrichten gelesen...

Vorher hab ich eine Email von einem in Chengdu arbeitenden deutschen Arzt bekommen, er bereitet sich derzeit darauf vor, 100 Schwerverletzte in einem schnell aufgebauten Lazarett zu empfangen, die mit Hubschraubern und Bussen hergebracht werden sollen, was sich aber wg. der zerstörten Straßen und des schlechten Wetters verzögert habe.

Dann gab es in meinem unmittelbaren Umfeld im Krankenhaus kurz hintereinander noch zwei plötzliche Todesfälle (bei insges. 10 Patienten, die wir betreuen - Todesursache einmal Arrosionsblutung aus aortoduodenaler Fistel unter Heparin- und Eptifibatid-Therapie bei NSTEMI und Z.n. Bauchaortenaneurysma-OP vor Jahren und einmal nekrotisierende ischämische Kolitis gepaart mit Fundusvarizenblutung). Diese Unglücke sind natürlich gar nicht vergleichbar. Aber es lässt mich wieder mehr an Medizin und weniger an MC-Fragen u.ä. denken. Ich hatte zwischenzeitlich schon fast den Bezug dazu verloren vor lauter Hektik, Heimweh und oberflächlichen Problemen.

Aber es lohnt sich doch, ein guter Arzt zu werden - es gibt offensichtlich Bedarf.

(Wer Interesse hat, hier kann man beim DRK für die Erdbebenopfer spenden.)

Montag, 12. Mai 2008

Kentucky

ich hoffe, der Honig wird noch fertig, bevor ich wieder zurück fliege...


Natürlich sollte ich auch übers PJ schreiben, aber die Bienen faszinieren mich irgendwie stärker. Das könnten erste Hammerexamens-bedingte Regressionserscheinungen sein (summ, summ!).


Hier gibt es jetzt meinen offiziellen Shanghai-Bericht (engl), nichts besonderes, aber die erste Publikation! Eigentlich wollte ich hier ja auch noch mehr schreiben, vielleicht später.

Dienstag, 22. April 2008

unterschied schweizer vs. deutsche kliniken

So!
Es gibt klare Unterschiede zwischen deutschen und schweizerischen Kliniken. Der auffallendste ist, dass die Krankenschwestern hier nicht Schwestern genannt werden möchten, sondern diplomierte Pflegefachkräfte sind, die tatsächlich etwas anderes können als über alles zu meckern und dann rauchen zu gehen (sehr viel anderes - z.B. Blut abnehmen).
Außerdem heißen sie nicht wie in D alle Oberschwester Gisela und Schwester Olga und Schülerin Jeannette, sondern generell Ursula. Manche heißen auch Ulla. Es muss was mit dem Gründungsmythos von Bern (Bärn) zu tun haben.
Jetzt muss ich aber schnell in die Klinik, bevor ich zu vielen deutschen Ärzten die Schweiz zu schmackhaft mache.

Samstag, 19. April 2008

So!
Endlich ein Lebenszeichen aus Kanaan .... ich meine der Schweiz!
Das Innere Tertial in der Rheumatologie hat vor 3 Wochen begonnen.
Die Verhältnisse für Ärzte sind im Vergleich zu Deutschland traumhaft! Schwestern sind kompetent und freundlich, es gibt Sekretärinnen en masse, die viele bürokratische Tätigkeiten sinnvollerweise übernehmen, als Arzt macht man wirklich nur noch das, was wirklich auch vom Arzt gemacht werden muss. Einfach super. Sollte ich wider Erwarten doch letztlich Arzt werden, muss die Facharztausbildung in Verhältnissen wie diesen geschehen.
Das Inselspital und meine private Bleibe sind leider Betonklötze.
Immerhin kann ich am Wochenende die Schweiz erkunden, wenn ich nicht gerade irgendwelchen anderen Kram für Uni, Jobs, o.ä. erledigen muss bzw. Fußball gucken muss.
Die letzten zwei Wochenenden waren wir jedenfalls in Adelboden zum Skifahren - auch im April noch möglich.

Freitag, 18. April 2008

Kurzes Lebenszeichen aus KY

Ich hab meine Chinaerfahrung noch gar nicht verdaut, aber jetzt liegt mir die amerikanische Kultur schwer im Magen... Ich habe leider auch noch meinen Laptop verloren und komme deswegen nicht mehr hinterher mit der Korrespondenz... (ein schicker Lenovo T61 ist schon bestellt - passenderweise ein echt sinoamerik. Produkt).



Kurz gesagt bin ich gut angekommen, nach einem kurzen Intermezzo bei einem per elektr. Fussfessel an sein Heim gebundenen Ex-Polytoxikomanen, der mir doch zu suspekt war, residiere ich jetzt hier:
Das war wirklich ein Gluecksgriff und es ist noch nicht mal teuer - 2 grosse moeblierte Zimmer, Kueche, eigenes Bad, Balkon fuer gut 250 Euro warm in "Old" Louisville...

Meine Erlebnisse beschraenken sich bisher aufs Krankenhaus und "Thunder over Louisville", das ist ein jaehrlich stattfindendes Feuerwerk mit riesiger Airshow, sehr beeindruckend und fuer mich sehr amerikanisch. Die Kampfflugzeuge beim Durchbrechen der Schallmauer im Tiefflug ueber dem Ohio River zu sehen war schon etwas Besonderes, ich konnte sogar den ueberall spuerbaren Patriotismus fast nachvollziehen.


Gut finde ich, dass die Aerzte hier wirklich nur das tun, war niemand anderes kann - selbst die Herzechos werden von nichtaerztlichem Personal gemacht. Warum sollte es auch anders sein?? Damit ist der Arztberuf schon naeher an meinem Ideal - es wird jeden Tag viel ueber das Vorgehen diskutiert, es scheint, dass die Aerzte im Allg. sinnvoll arbeiten. Wenn die Patienten nur nicht so schrecklich dick waeren... Das laesst den Arbeitsalltag manchmal absurd erscheinen - erstklassige Medizin fuer voellig indolente, sich zu Tode essende Menschen (immerhin auch, wenn sie nicht versichert sind)...

Das ist nur ein SEHR vorlaeufiger Eindruck...

Mehr hoffentlich spaeter - wenn der NeuroPJler sich endlich mal aus dem einzig (steuer)freien Land Europas gemeldet hat...

Samstag, 5. April 2008

Koffer gepackt!

Wie immer war ich spät dran mit allem, konnte also nicht schlafen. Gut, dass der Flug 12h dauert :). Hoffentlich lässt mich der Amerikaner einreisen, auf meinem B1-Visum steht nämlich: "first entry - unpaid medical clerkship"; mein first entry war aber eine Zwischenlandung in Miami vor gut 2 Monaten... Sollte aber wohl gehen, weil das first entry gerade bedeutet, dass man danach wieder einreisen kann. Und medical clerkship ist ja mit B1 möglich, schlimmer wärs, wenn der Name des Krankenhauses draufstehen würde. Aber was schreib ich hier noch...

Ach ja, ich wollte kurz meine China-Erfahrung zusammenfassen. Leider ist das nicht möglich, schon gar nicht in meinem jetzigen Zustand. Daher möchte ich sie mit einer Deutschland-Erfahrung kontrastieren, die ich vor 2 Tagen am Flughafen Shanghai machen durfte.
Und das kam so: Wir warteten am Check-In nach Frankfurt (ein Teil von mir ist da nämlich am 3.4. hingeflogen) und es dauerte und dauerte. Bald schon bemerkte ich vor uns einen allein reisenden Deutschen mittleren Alters, der mir durch seine aggressive, hässliche Ausstrahlung auffiel. Obwohl alle warten mussten, war er der einzige, der laut und vulgär geflucht hat. Es tut mir leid, dass ich hier Stereotype pflege. Jedenfalls erwachte auch in mir sofort der Deutsche und ich verspürte den Drang, eine mindestens verbale Auseinandersetzung zu beginnen. Naja, da war meine leptosome Konstitution vor... Mir wurde aber die ganze Absurdität eines solchen Verhaltens bewusst, und zwar einschließlich meiner eigenen Reaktion.

Das finde ich an China im Moment am tollsten: dass die Leute auf eine sympathische Weise gelassen sind. Das ist wieder ein Klischee; ich durfte natürlich auch laut geführte Arzt-Patienten-"Gespräche" in der Notambulanz erleben oder den Wutanfall einer jungen Assistentin, die mehr machen wollte als immer nur Hautnähte. Aber die Leute verschwenden ihre Energie nicht. Wenn es keine Aussicht auf Erfolg gibt, scheinen sie sich selten aufzuregen. Ich hatte selbst eine Auseinandersetzung in der Post, weil ich zu viele Briefmarken eingesteckt hatte und es nicht kapierte... Nachdem wir uns beinahe angeschrien hatten - ja, auf chinesisch! Ob ich beschimpft wurde, kann ich aber nicht sagen ;) - und ich meinen Fehler eingesehen hatte, war sofort wieder Ruhe. Kein pädagogischer Zeigefinger, "unverschämt" etcc. Es erscheint vieles im Alltag einfach praktischer, aber nicht nur das: durch das geringere Ausmaß an geäußerten negativen Gefühlen erscheint der tägliche Umgang weniger roh, in dieser Hinsicht zivilisierter (ich finde es leichter zu ertragen, dass auf den Boden gespuckt wird, als dass man im Supermarkt an der Kasse angemacht wird, weil man nicht schnell genug zahlt).

Zur Illustration noch eine kleine Geschichte:
Gestern hatte ich meinen einzigen Nachtdienst in der Unfallchirurgie, und prompt kamen genau an diesem Tag zwei französische Touristen mittleren Alters, die vor einigen Tagen einen schweren Unfall gehabt hatten - ich war der einzige, der französisch sprechen konnte, und die Franzosen konnten als solche natürlich kaum englisch... Es war aufregend, obwohl die Situation stabil war und ich keine Verantwortung hatte. Ich will jetzt aber eigentlich nur die Aussage der Franzosen wiedergeben, um glaubwürdiger zu sein: Sie waren rundum zufrieden mit ihrer Versorgung und betonten immer wieder, wie menschlich es doch zuginge und wie viel weniger "industriell"... Da kam mir gleich die etwas naive Annahme einer HD-Oberärztin in den Sinn, dass man vielleicht lieber in Lambarene Patient wäre, weil es da so viel menschliche Wärme gäbe... Aber die Franzosen wussten, wovon sie sprachen und hatten schon viel durchgemacht (auch wenn sie als Ausländer natürlich VIPs waren). Sie wollten gar nicht auf die Ausländerstation und waren ganz froh, als sie auf der chinesischen Intermediate Care Unit waren - die erschien mir um 2 Uhr nachts sogar nach 8 Wochen PJ in China noch fast wie eine Horrorfilmkulisse... Delirante, z.T. fixierte Patienten im Abstand von max. 2 Metern, Schreie, Stöhnen. Der Blick ging über die im Halbdunklen liegenden Patienten direkt aufs gegenüberliegende Hochhaus, kein trostspendender Anblick.
Hmmm, ich komme zu nichts, bin selber delirant, muss aufhören - also, ich glaube, dass die beiden Franzosen recht haben und es tut mir richtig leid, dass ich schon wieder weg muss, weil mir die guten Seiten dieser Kultur sicher fehlen werden, die mit Abnahme der Kulturschockintensität deutlicher sichtbar werden (auch wenn ich sie hier nicht richtig beschreiben kann).

Vielleicht ist der Post eine Zumutung, aber wenn ich nicht poste, stirbt der Blog!

PS: Derzeit ist Wikipedia und blogger entblockt?! Keine Ahnung was los ist...

Dienstag, 1. April 2008

Haha!

Endlich hab ich die sog. "Great Firewall" ueberwunden... Nachdem ich die Salem-"Zensur" in 2 Tagen durchbrochen (das ist uebertrieben, korrekter waere "durchgoogelt") hab, ist es mir ein bisschen peinlich, dass es so lange gedauert hat. Viele Leute hier scheinen mit der Technik der Proxyserver vertraut zu sein, sonst gäbe es nicht so eine "lebhafte" Diskussion auf Seiten wie www.kadfly.blogspot.com (interessant für alle die Augenzeugenberichte aus Tibet lesen wollen). Der Leidensdruck war nicht so hoch, weil ich hier posten konnte, youtube nicht brauche und die Wikipedia-Sperre temporaer ganz gut war (Zensur ist natuerlich trotzdem bloed!). Aber jetzt ist das vorbei, weil ich ueber den Proxyserver fast alles oeffnen kann (manche URLs werden trotzdem noch sabotiert, weiß nicht, wie das geht). Hier ist der Beweis (mein Sportsgeist hat mich dazu gebracht, das hier zu posten, ansonsten will ich mit dieser obskuren Vereinigung nichts zu tun haben):










Vernuenftige Bilder folgen dann wohl wieder, wenn ich es schaffe, in die USA einzureisen... Mein PJ-Halbtertial hier in Shanghai war jedenfalls eine schoene Zeit, anstrengend, aufregend und lecker (also, nicht das PJ selbst). Vor allem waren die Menschen sehr nett zu mir, dem eigentlich eher dekadent-faulen Auslandspraktikanten, der wenig Interesse an Chirurgie hat ^^. Wer Interesse hat, hier ist die Info zur Bewerbung:



Dienstag, 18. März 2008

Australien

Jetzt bin ich schon knapp 7 Wochen in Australien und habe noch nichts gepostet...dabei waere hier eigentlich genug Zeit ausserhalb der Klinik. Surfen, Sandsurfing, Schnorcheln, Wandern, Campen und sogar Lesen im botanischen Garten unter Fledermaeusen haben hier aber einfach Vorrang! Ein Tipp fuer jeden deutschen Medizinstudenten - unbedingt im PJ 2 Monate nach Australien gehen, es ist ein halber Urlaub und einfach super!

(von den Operationen in der plastischen Chirurgie ein andermal)

Sonntag, 16. März 2008

Dienstag, 4. März 2008

Mal wieder ein Foto:



Sonntag, 2. März 2008

Eindrücke aus dem OP

Nun, nach drei Wochen PJ, sollte ich vielleicht doch mal den Inhalt meines Tertials "anschneiden", Höhö. Also, die ersten zwei Wochen war ich auf der laparoskopischen Viszeralchirurgie - "very cosmetic"! Beeindruckt hat mich da neben den in der Tat kleinen Schnitten - 1x Nabel, 1x 5mm und einmal 2mm! - die Dauer einer Cholezystektomie: inkl. Gallenblasenperforation nur 10-15min. Der betreffende Arzt hat auf seiner Visitenkarte die eindrucksvolle Zahl von 18 000 lap. Cholezystektomien vorzuweisen, außerdem hat er ein Profil bei der chin. youtube-Ausgabe, wer will, kann sich eine seiner OPs hier, mit Musik, angucken... Natürlich kann man sich in der kurzen Zeit keine stumpfe Präparation erlauben, so dass alles mit dem "harmonic scalpel"-Ultraschalldissektor (ein schöner Name, den sich Ethicon(r) da ausgedacht hat, ähnl. erhellend wie der Begriff "sanfte Sectio") - nun ja - durchgeschnitten wird. Den Patienten ging es aber tatsächlich gut danach, es waren auch alles unkomplizierte, elektive OPs. Ich hab später dann auch lap. CEs gesehen, die fast 2h gedauert haben und bei denen viel vorsichtiger vorgegangen wurde. Insgesamt wird hier wohl mehr Wert auf kleine Schnitte gelegt, einer der Chefärzte versucht gerade, die von ihm so bezeichnete "transumbilical endoscopic surgery" (TUES) zu etablieren, bei der es außerhalb des Nabels überhaupt keine Schnitte und damit keine sichtbaren Narben mehr geben soll- dass in Deutschland eine Zeit lang sogar Kocher-Kragenschnitte getackert wurden ist ja auch abartig (das hat mir eine Chirurgin am Salem berichtet, obwohl ich es selbst kaum glauben kann). Andererseits ist es natürlich problematisch, wenn die Kontrolle der Ärzte hauptsächlich durch die Patienten erfolgt, die nur die Narben sehen, die damit vielleicht eine zu große Bedeutung bekommen. Naja, es gibt noch eine Art der Kontrolle: Die entnommene Gallenblase wird den vor dem OP-Bereich wartenden Angehörigen unmittelbar postoperativ gezeigt; so wird bei allen resezierenden Eingriffen verfahren... Es wird also versucht, Rechenschaft abzulegen, aber es ist klar, dass die Laien bei komplizierteren Eingriffen kaum etwas beurteilen können.
Ich selbst kann das medizinische Niveau aber nach drei Wochen auch nicht beurteilen, und ich will es auch gar nicht, weil das unangemessen wäre. Ich kann nur sagen, dass ich beeindruckt bin, zu welchem Preis hier eine Chirurgie gemacht wird, die sich doch weniger von der deutschen unterscheidet, als man vielleicht erwarten würde - wenn man bedenkt, dass das Gesundheitssystem hier mindestens als im Umbruch befindlich zu bezeichnen ist. Auch da hab ich noch keinen richtigen Einblick gewonnen, ich hab nur gehört, dass eine OP auf der holzgetäfelten VIP-Station das 10-20fache des normalen Preises kostet... Wenn sich noch mal jemand in Deutschland über Zweiklassenmedizin beschwert - ausatmen - einatmen - ausatmen.
Ohmmmm!
OK.
Letzte Woche hab ich noch drei größere OPs gesehen: Erst die Anlage eines splenorenalen Shunts bei portaler Hypertension (49cm H2O, normal sind max. 20cm) mit Z.n. Ösophagusvarizenblutung, 5h Dauer, sehr spannend, die Milz war kindskopfgroß, bevor der art. Zufluss unterbunden wurde. Zwei Tage später gabs eine Hemihepatektomie links bei monströsem HCC - ca 17x24x12cm! Hepatitis B ist ein Riesenproblem hier, angebl. sind 10% der Bevölkerung infiziert. Wenigstens gibts jetzt in Shanghai für alle Kinder die Impfung, die in Taiwan im Verlauf von Jahren bereits zu einer deutlichen Senkung der HCC-Inzidenz geführt haben soll (Quelle ?). Für diesen Patienten kommt das leider zu spät, es hatte bereits eine Metastasierung stattgefunden, bei der Größe ist wohl jede HCC-OP palliativ. Es gingen dabei zwei Liter Blut verloren, die erst zögerlich ersetzt wurden, insgesamt gabs dann doch drei EKs (à 290ml), aber erst, als der Patient schon superhypoton war. Der Anästhesist war so cool, dass ich schon richtig Angst bekam... Aber es ging alles gut, mit 2xFFP und Gelatine und noch irgendeinem Gerinnungsfaktorenkonzentrat. Interessant ist das System der Blutspenden hier: Wer selbst gespendet hat oder wessen Angehörige bereits gespendet haben, bekommt die Transfusion für wenig Geld; wer das nicht hat, muss viel bezahlen...
Zuletzt hab ich dann noch die Entfernung eines Hämangioms gesehen, das keines war, sondern aus weicher, amorpher, ekliger Masse bestand. Der Chef war aber entspannt, weil es nicht bösartig aussah. Mal sehen. Schnellschnittdiagnostik scheint nicht verbreitet zu sein, obwohl es eine Pathologie im Haus gibt. Muss ich mal sehen, wie das hier läuft.

Sonst gibt es noch zu berichten, dass ich meine Verdauungsprobleme (nach mongolischem Feuertopf - die Bakterien scheinen mit dem "Scharf" besser klargekommen zu sein als ich) mit Gentamicin behandelt hab - ja echt! Ich war erst überrascht, als mir dieser Vorschlag von einem Assistenzarzt gemacht wurde. Aber er hat einfach eine Ampulle aufgezogen und sie mir überreicht mit dem Kommentar, dass es ja oral nicht resorbiert würde. Da hab ich Gedanken an Nephro- und Ototoxizität beiseite geschoben und die Spritze zum Munde geführt. Es schmeckt besser als andere Antibiotika! Mein Durchfall wurde zwar nicht besser, aber jetzt hab ich garantiert nur noch chinesische Bakterien in mir! Da sie zahlenmäßig meinen eigenen Zellen überlegen sind, bin ich damit schon ziemlich chinesisch geworden und hoffe auf weitere Fortschritte beim Spracherwerb.

Dienstag, 19. Februar 2008

Noch ein Foto



Das ist mein Krankenhaus. Weitere Bilder, vielleicht sogar eines Tages eins von Oberschwester Yang, werden folgen - bleib(t) dran!

PS: Heute wurde ich um 6:30 vom zuständigen Arzt geweckt, sonst war die Nacht ruhig, der freie Tag auch. Da es schönes Wetter war und erstmals nicht markdurchdringend kalt, sind wir an der Jangtse-Mündung spazieren gegangen,

wo man alte Männer mit ihren selbstgebauten Drachen beobachten konnte:

Montag, 18. Februar 2008

Der lange Marsch hat begonnen.

Das Leiden hat ein Ende! Nie wieder Blut abnehmen - nie wieder PJ in Deutschland :). Seit einer Woche hat sich mein Status radikal vom Feld-Wald-Wiesen-PJler zum Hochstrassen-U-Bahn-PJler gewandelt. Mein Weg zur Arbeit besteht nicht mehr aus einer Fahrradfahrt durch die lichten Haenge des Odenwalds oder an den gruenen Neckarauen entlang. Neuerdings fuehrt er mich 30KM lang durch ein unueberschaubares Meer von Hochhaeusern, dessen Anblick mich erst loslaesst, wenn die Bahn zur Unterquerung des Huangpu-Flusses ansetzt... Der Kontrast koennte nicht deutlicher sein. Da die Unterschiede zwischen Deutschland und China aber oft genug beschrieben werden (eine Autobahn wird hier in 2 Tagen gebaut, die Trauerfarbe ist weiss, die Speisekarte ist wichtiger als die Zeitung und man duscht abends), konzentriere ich mich auf die Gemeinsamkeiten im medizinischen Bereich:
  1. Oberschwestern sind genauso wild und burschikos wie zu Hause, es ist nicht klar, ob der Chefarzt wirklich Macht ueber sie hat. Als Exot bin ich aber gefeit.
  2. Chirurgen sind hier auch ... Chirurgen; als solche immer zu anzueglichen Bemerkungen und Spekulationen ueber das andere Geschlecht oder ueber Autos aufgelegt, natuerlich in individuell sehr variablem Ausmass. Das strahlt auf die Pflege ab. Bsp: Chef [an zwei Krankenschwestern gewandt]: Das ist der Student aus Deutschland. Er ist 26... [Pause, mehrdeutiger Blick] - KS [laut zur Kollegin]: Zu jung!
  3. Anaesthesisten sind sehr gelassen, moeglicherweise aber noch gelassener als in D, das koennte mit irgendeiner fernoestlichen Philosophie zusammenhaengen.
  4. Die OP-Kontrolleuse ist ungeheuer maechtig und entscheidet darueber, ob der Student in den OP-Trakt gelassen wird (zumindest hatte ich das Gefuehl); sie ist ca 1,55 gross, sehr staemmig und hat grosse, stark geschminkte und leicht vorgewoelbte Augen, an denen niemand vorbeikommt.
  5. Die Laparoskopie-Geraetschaften kommen (u.a.) aus Tuttlingen, das auch hier bekannt ist, da die Firma einem Chefarzt einen laengeren Aufenthalt in den USA finanziert hat. Wenn das mal keine gute Investition war. Schwaben eben!
  6. Die Patienten und ihre Angehoerigen haben keine Hemmungen, sich beim Arzt zu beschweren und folgen diesem regelmaessig in sein Buero, wo sie oft laengere Zeit bleiben. Es muss allerdings angemerkt werden, dass diese Patienten oft fuer hiesige Verhaeltnisse hohe Summen fuer ihre Behandlung bezahlt und eine deutschen Privatpatienten nicht unaehnliche Anspruchshaltung zu haben scheinen.
  7. Chirurgie ist eine schrecklich zeitige Angelegenheit, was durch meine 75minuetige Anreise nicht gerade angenehmer wird. Es gibt mir aber die Gelegenheit, mich zwei Monate lang ein bisschen wie ein Einheimischer zu fuehlen und noch einmal die Nachteile des Grossstadtlebens kennenzulernen. Nach 26 Jahren Feld-Wald-Wiesen-Leben wurde es ja auch Zeit.

Nun der entscheidende Unterschied: Die Studenten sind traurig, weil sie nie Blut abnehmen duerfen - angeblich wuerden das weder Schwestern noch Patienten akzeptieren. Ich gebe zu, ich bin ein bisschen fixiert auf diese eine Taetigkeit, die in meinen Augen die ganze Verfehltheit des deutschen PJs wiederspiegelt. Ach ja, und das Essen kostet 60 Cent und umfasst 5-6 Gerichte nach Wahl. Wer mich kennt, weiss, dass damit mein Hauptkriterium fuer ein erfolgreiches Tertial erfuellt ist. Nun ja, es ist zugegebenermassen unmoeglich, den Ausfuehrungen eines typischen, Shanghai-Dialekt murmelnden Patienten zu folgen - aber hey, das ist Chirurgie! Der gute Patient ist anaesthesiert! Und die erste Appendizitis, die ich von der Ambulanztuer bis zum postoperativen Gute-Nacht-Wuenschen begleiten durfte, inkl. Betasten des noch zuckenden Wurmfortsatzes (nur das Wandern des Schmerzes hab ich verpasst), sprach gluecklicherweise fliessend Englisch, genauso wie einige Professoren und Aerzte. Bei den anderen ist mein Gehoer fuer Tonhoehen bzw. meine Faehigkeit zur Pantomime gefordert. Da man mir aber durchweg sehr aufgeschlossen und freundlich begegnet, ist das alles kein Problem (als ein sehr netter Chefarzt andeutete, dass in Deutschland Auslaender ja allgemein weniger willkommen waeren, wurde mir wieder bewusst, dass wir international wirklich nicht in der 1.Liga der Gastfreundschaft spielen :( - und das hat nichts mit pro/contra Multikulti zu tun). Erstaunlicherweise ist der Glaube an deutsche Eigenschaften wie Fleiss und Puenktlichkeit immer noch vorhanden - aber die Deutschen ausserhalb Deutschlands, die sein Bild in der Welt praegen, waren ja schon immer deutscher als der Rest.

Und deswegen ist heute mein erster freiwilliger Nachtdienst, der allerdings nur aus einem Spaziergang durch Pudong mit naechtlicher Fahrt ueber den Huangpu (aller-retour fuer 10 Cent), Lektuere und Internet besteht. Wenn es etwas zu tun gaebe, muesste es sowieso der zustaendige Arzt erledigen. Dafuer hab ich morgen frei. Man hat mir hier sogar extra ein Klappbett im Buero aufgebaut, der Nachteil ist nur, dass es just an dem Platz steht, von dem aus Prof. Hu morgens um 7:30 seine Ansprache zu halten pflegt. Mal sehen, wer mich wecken wird.

Es bleibt also spannend!

Dienstag, 1. Januar 2008

Auges PJ-Erfahrungen, Teil II

Nach dem Augetertial zog die Heldin des letzten Berichts auf der Suche nach besseren PJ-Bedingungen nach Kanaan, über unsere Südgrenze hinweg:

Also. Die Schweiz an sich ist schon cool. Schokolade schmeckt besser als bei uns, die Landschaft ist schöner, die Kühe sind hübscher und der Käse ist unschlagbar. Die Wochenenden hier zu verbringen und Sachen zu unternehmen war echt gut! Die Schweizer an sich sind meistens nicht so freundlich. "Wenn Sie nicht wissen, was genau für Blätter ich um ihre Rosen machen soll, kann ich Ihnen auch nicht helfen." war die antwort, als ich die Blumenverkäuferin gefragt habe, ob sie nicht ein bisschen Grünzeug um die Blumen machen könne. Aber was genau das für Grünzeug aus dem Topf sein sollte, wusste ich nicht. Das ist ihr job und nicht meiner, zu wissen, welches Grünzeug sich am besten als Deko eignet. Naja. Die bei der post sind auch so drauf. Aber es gab auch nette Schweizer.

Der Chirurgie-Oberchef stellt immer wieder klar, wie familiär doch die Beziehung gerade zwischen Mitarbeitern in der Schweiz sei. Nicht wie in Deutschland, wo sich die Oberärzte siezen. hier undenkbar. Dass dann die Assistenzärzte während einer OP mit: „bist du ein Autist oder was?" angeschrieen werden (das Wort Autist wird dann während der gesamten op fünfminütig wiederholt) gehört anscheinend zum familiären Klima. Muss man sich das mit Mitte Dreißig noch antun, so angeschrieen zu werden? Anscheinend schon. Ein Oberarzt hat sich angewöhnt, sich mit den anscheinend so langsamen Unterassistenten (z. B. ich) ganz einfach und klar auszudrücken: HALTEN HALTEN HALTEN! (= halte doch bitte mal den Haken) oder RAUS RAUS RAUS! (= du kannst schon gehen) oder NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!( = variable Bedeutung).
Meine PJ-Zeit hier lässt sich in drei Phasen einteilen: Phase 1: sechs Wochen Stationsalltag und OP. Wir waren eindeutig zu viele. Es gab Tage, an denen saß ich 10h lang im Arztzimmer herum und starrte vor mir auf den Fußboden. Keine Aufnahme, zu wenig OPs, als dass alle hätten assistieren können. Nach hause gehen konnte ich nicht, da alle halbe Stunde doch mal ein Laborwert nachzuschauen war, oder ein Zettel von A nach B zu tragen war und ich daher in diesem Arztzimmer unersetzlich war. Lernen konnte ich auch nicht, da ständig die Türen klapperten oder die sich langweilenden Assistenzärzte bei youtube die neuesten Videos anschauten (aber wehe ein Uhu (= Unterassistent) macht das). Man ertrug also die schlechte Laune der Assistenzärzte, die sich ja nicht als Autisten sahen und ich litt unter dem Bore-out-Syndrom - darüber steht sogar was im Spiegel.
Gut. Dann kam Phase 2, meine zeit in der Notaufnahme. Die sollte nicht nur spannend werden, hier lerne man was und vor allem dürfe man nähen! so die Vorankündigung.
Also. Der Dienst war schon mal nur 7 h lang. Der Vormittagsdienst unterschied sich sehr von dem Nachmittagsdienst. Der Vormittagsdienst: hier waren 2 Ärztinnen, die ich noch nicht kannte. Beide ganz klein, dünn und zickig (sorry für alle kleinen und dünnen Leserinnen). Beide waren immer mega gestresst: "Oh Gott, die Notaufnahme ist voll und wir sind völlig überfordert" kam schon, wenn 2 Patienten da waren. Vormittags war fast nie was los. Der Freund der einen hat wohl gerade Schluss gemacht und sie war echt schlecht drauf deswegen. Die andere hat glaube ich immer schlechte Laune. Wenn also ein Patient kam, stürzten sich die beiden gleich auf ihn und ich durfte dann den Sonowagen anfahren und Briefe schreiben. Aufregend! Der Nachmittagsdienst wird von zwei schon älteren Assistenzärztinnen geleitet, die ein bisschen langsam, aber immerhin gut gelaunt sind. Meine beiden Highlights fanden auch am Abend statt. Ich war schon schlecht gelaunt (irgendwie ansteckend), weil ich in meiner letzten Woche immer noch nichts genäht hatte, da kam eine Frau aus der Psychiatrie, die sich mit einer Schere im Bastelkurs 30 10cm lange Schnittwunden an den Beinen zugefügt hatte. Die eine ältere meinte, jetzt komme ich zum Zuge, wir Frauen können das ja, das Nähen ist so eine Frauensache und wies mit dem Finger auf die Tür zum Arztzimmer, wo sie eine Postkarte mit der Aufschrift „Frauenpower" hingeklebt hatte. Ich habe mich tatsächlich gefreut und fast 2 h lang ganz ordentlich alle wunden wieder zu genäht. Das zweite Highlight war ein Typ, der gerade von seiner Ungarnreise wiederkam und eine "biberli" (=Pickel) an seinem besten Stück hatte. Ich habe dann die Blickdiagnose Syphilis gestellt und sie hat sogar gestimmt. Auf seine Sexualanamnese gehe ich hier nicht weiter ein.
In der Phase 3 war ich eine Woche auf Ortho- und 2 Wochen mit nur drei Leuten auf Station. die weitaus beste Phase von den dreien. Ortho hat Spaß gemacht. Auch wenn mich der Chef mit den Worten begrüßt hat: was, nur eine Woche? Da stören sie uns ja nur und ihnen bringt das auch nichts! Ich habe gemeint, mal was anderes zu sehen könne nie schaden. Er erwiderte, da könnte ich auch ins Berner Oberland fahren, das ist ja auch was anderes. In den letzten Stationswochen hatte der Oberchef urlaub, da war alles entspannter und es gab gut zu tun. Ich kippe bei OPs nicht mehr um, dass ist ganz gut, aber dafür fange ich jetzt immer an zu kotzen. Ich bin schon Primperan-abhängig, um die OPs durchzustehen. Ich denke, dass ist auf jeden Fall psychosomatisch. Zum glück beginnt der Würgereiz erst im OP und nicht schon, wenn ich den Patienten aufnehme. Bleibt also noch zu hoffen.