Das Schlimmste ist, dass es einen Funken Wahrheit in diesem Vergleich gibt. Nun ja, ich mache weiter, mein Doppelgänger hat sich ja auch nicht von vernichtenden Urteilen unterkriegen lassen. Und er hat ja recht - auch ich will "die Welt ein kleines bisschen besser machen" und "musste lernen, dass nicht alle Menschen nett sind" aber "ich lasse mir meinen Tag nicht mehr vermiesen" - lest es selbst nach, wenn Ihr wollt.
Bitte, NeuroPJler, verzeih mir, dass ich dieses Bild auf Deinem Blog gepostet hab!
Im übrigen bin ich gar nicht müde, obwohl ich heute nach langem, erbitterten Kampf mit dem Diktiergerät ca eine h nach meinem Stationsarzt nach Hause gegangen bin - um 17:30 :). Kein Grund zum Gejammer also, ich wollte Euch, geneigte Leser, nur stärker an den Blog binden, in dem ich mit Selbstmord drohte.
Also, nun wird es ernst. Ich darf das Niveau des edlen Neuroblogs nicht weiter senken...
Auch ich habe in meinen ersten PJ-Tagen außerhalb der Uni zwei Dinge gelernt:
1. Man kann in Deutschland nicht nur als PJler, sondern allem Anschein nach auch als Assistenzarzt, entspannt und ohne Gefährdung der Grundrechte lernen/arbeiten!
2. Es scheint aber doch einen Nachteil zu geben: Die Egostimulation fällt deutlich schwächer aus (wie schon früher bemerkt) und möglicherweise lässt auf lange Sicht auch die "intellektuelle" Anregung zu wünschen übrig*?
Tja... Was soll ich denn nun später wo machen? Diese Frage kann hier heute nicht mehr beantwortet werden. Ich möchte aber festhalten, dass ich bisher mehr Kaffeepausen im Kreis der Assistenzärzte als Blutentnahmen machen musste, nichts getan hab, was nicht zu meinen Aufgaben gehörte und regelmäßig zum Essen abgeholt wurde. Des weiteren wurde ich vom Pflegepersonal bis auf oben erwähnten "Übergriff" geschont und von allen nett begrüßt. Ein Oberarzt hielt es für nötig, sich bei einer flüchtigen Begegnung im Treppenhaus bei mir vorzustellen mit Name und Funktion... Mein Stationsarzt begleitete mich am ersten Tag durchs ganze Haus zur Wäscheausgabe, die Chefsekretärin kannte meinen Namen... Das alles ist m.E. nur möglich, weil es
- in meinem KKH nicht das Bewusstsein einer beliebig verfügbaren und ständig nachwachsenden "PJ-Ressource" gibt
- die Leute unter anständigen Bedingungen arbeiten und es sich daher leisten können, nett zu mir zu sein
Jetzt aber erst mal: Gute Nacht!
*damit meine ich aber nicht den N. interosseus, den kannte ich schon als junger Mann beim Extremitätentestat nicht und es hat mir nie geschadet!