Freitag, 8. August 2008

Arbeitsmedizin und die corporate world

Bei Arbeitsmedizin muss man die verursachenden Substanzen für die Unfälle im Zusammenhang mit Itai Itai, Minamata, Seveso oder Bhopal auswendig lernen. Was man normalerweise leider nicht lernt, ist, was genau passiert ist.
So verschieden die verschiedenen Umweltkatastrophen voneinander gewesen sein mögen, eine Gemeinsamkeit haben sie: die verantwortlichen Industriellen haben wider besseren Wissens und Gewissens erst alles geleugnet, mit der Konsequenz, dass noch einige tausend Menschen mehr vergiftet wurden.

--Beispiel Minamata, Zitat Wikipedia:
Der Chemiekonzern Chisso, der am Ort eine Acetaldehyd-Anlage unterhielt, stritt zunächst jeden Zusammenhang ab, obwohl er in eigenen Versuchsreihen bereits festgestellt hatte, dass das Abwasser aus der Acetaldehyd-Produktion genau die beobachteten Symptome an Tieren hervorrief.--

Diese Fälle könnten misstrauisch machen bezüglich anderer Verschwörungstheorien. Daher schlage ich vor: Wie wäre es mit einer Beweislastumkehr - sollen doch zum Beispiel erst einmal die Aspartam Hersteller nachweisen, dass es nicht krebserregend ist. Hierzu interessant, recherchiert und detailliert http://dorway.com/dorwblog/?page_id=46
...ok, mein Vorschlag mit der Beweislastumkehr ist naiv, betrachtet man die Story der letzten Jahrzehnte.

Was ich damit aber den Medizinern unter uns sagen will: wir können uns schon Mühe geben in unseren teilweise vergüteten Überstunden im Krankenhaus - aber wenn man in vielen Fällen möglicherweise und in einigen Fällen nachweislich derart belogen wird und wir (die Bevölkerung) es uns gefallen lassen - dann ist die Arbeit in der Klinik doch zum Teil irgendwie vergebene Liebesmüh weil Sisyphosarbeit.

Bei weitem nicht alle coporate business people sollen jetzt als "böse" bezeichnet werden, (obwohl es sich dem verurteilenden Leser aufdrängt, wenn man viel liest) darum geht es nicht . Sondern es geht um mehr Interesse am eigenen Wohlergehen, mehr Informiertheit und die daraus zu ziehenden Konsequenzen. (Ich esse keine Kaugummis mehr und trinke keine Diet Getränke mehr).

2 Kommentare:

麦天 hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
麦天 hat gesagt…

Nur kurz ein Kommentar, weil ich ja lernen muss, um den GK-Stein weiter den IMPP-Berg hochzuwälzen:

Die Hoffnung kann nur in einem zivilisierten Web 2.0 liegen, dass neben Pornografie (über die ich hier nichts Schlechtes sagen will) auch noch jede Menge qualifizierten Bürgerjournalismus beinhaltet. Wir Konsumenten können uns doch auch heute schon informieren und dann einfach keine schlechten Produkte kaufen. Wichtig scheint mir, dass man von dem Billigtrip wegkommt und lieber Sachen kauft, die halten (wichtiger als der Kampf gegen die sog. "Sweatshops", die viell. der einzige Weg aus der Armut sind - es können ja nicht alle indischen und chinesischen Arbeiter und Bauern Bioland-Haferflocken, selbstgestrickte Wollpullis und Traumfänger produzieren). Qualitativ hochwertige Produkte werden tendenziell auch von zufriedeneren Arbeitnehmern hergestellt, weil die benötigte Arbeitskraft nicht beliebig austauschbar ist. Kauft lieber Fissler-Pfannen und Anker-Steinbaukästen als Ikea-Pfannen und mit Bleifarbe lackierte Spielsachen! Und Lenovo Laptops statt Apples (der grünste Laptophersteller kommt aus China) - ups, leider nicht mehr, aber immerhin gabs mal gute Nachrichten! Und immer noch ist Sony aus Minamata- und Itai-Itai-Land besser als alle anderen. Es gibt also Hoffnung :).

Die Länge des Kommentars spricht gegen eine Goldmedaille im Oktober...