Mittwoch, 5. September 2007

Noch was Unerträgliches

Ein kleiner Auszug aus den Diskussion auf Station, um einen Eindruck des niedrigen Niveaus zu geben (jaja, enge Liquorräume schützen vor Dummheiten nicht):

Und zwar ging es um Phänomene des Medizinerjargons. Oft wird ja bei der Berichterstattung zusammengefasst "...der Patient hatte eingenässt, eingekotet,..."
Was für ein krasses Wort! Einkotung! Als ein Oberarzt dies in einem Arztbrief sichtete, veranlasste er, es zu "...der Patient hatte hinter sich gelassen..." zu ändern.

Als im Krankenhaus Tätige haben wir ja zum Glück kein Problem mit Fäkaliensprache. Daher möchte ich hier eine Diskussion anstoßen, inwieweit man sich diese aneignen kann und darf und sie zwecks Klarheit benützen soll, ohne geschmacklos und vulgär daherzukommen.

Der NeuroPJler

1 Kommentar:

麦天 hat gesagt…

Also, jetzt gehe ich mit gutem Beispiel voran und kommentiere; (aus mangelnder Resonanz werd ich hier noch Sockenpuppenaccounts kreieren müssen):

1. Das sollte man wirklich zu vermeiden bemüht sein - sich auf das sprachliche Niveau von - noch nicht mal "erzwungen" - proletarisierten PflegerInnen zu begeben... Ich muss aber anmerken, dass Phänomen der Proletarisierung der Pflegeberufe eher mit allg. menschlichen, höchstens allg. "postmodernen" (tolles Wischiwaschiwort) als mit spezifisch regional geprägten Makeln zusammenhängt.

2.Heißt es nicht eher "unter sich lassen" als "hinter sich lassen"?

3.Ich denke, der Ansatz, nie über Patienten zu lachen, auch wenn der Chef den Witz gemacht hat (s. NEJM-Kommentar vom 20.9.), ist grundsätzlich interessant. Natürlich nicht voll umsetzbar. Aber wenn es vor dem Patienten passiert, sollte man nicht schleimig mitgrinsen. Mal sehen, ob ich das umsetzen kann. Heute beim Mittagessen, als ein Psychiater eine lustige Geschichte nach der anderen über einen unserer "lebendigsten" Frontalhirnpatienten zum Besten gab, konnte ich das Grinsen einfach nicht unterdrücken. Aber ich denke, das ist eine lässliche Sünde
(?). Vielleicht konvertiere ich eines Tages noch zum Katholizismus.