Freitag, 5. Oktober 2007

es ist ganz schlecht wenn...

die Vorgesetzten dümmer sind als man selbst! Das hat zumindest Prof.Dr.Dr.h.c.mult.Eichhorn mal gesagt - er wollte das nie erleben, und musste daher C4 prof, Aufsichtsratsmitsitzender in AGs, und zweifacher Träger des Bundesverdienstkreuzes werden. Ich selbst bin noch kleiner Pjler und habe momentan wenig Hoffnung, einmal so hoch hinaus zu kommen. Heute hat mich aber etwas gestört und zwar:
Eine Assistenzärztin und der Oberarzt haben mich ungeduldig/müde belächelt, weil ich gefragt hatte, was man denn nun bei einer Patientin mit Knöchelödemen und Exsikkose der Hände (was ich beobachtet hatte) machen würde.

Antwort: So etwas gäbe es doch gar nicht! Das widerspräche sich doch, und wäre pathophysiologisch überhaupt nicht nachzuvollziehen.

Naja, eben jene Patientin hat auch eine Herzinsuffizienz NYHA III und bei einer Rechtsherzinsuffizienz kommt gerade so etwas vor. Nur halt nicht in der Welt von Neurologen.

Damit liegt der Finder in der Wunde: deutsche Neurologen haben zu wenig Ahnung von Innere (was manche in einer ruhigen Minute auch zugeben). In den USA macht man erst 1 Jahr Innere, dann Neuro, vielleicht wäre eine breitere Ausbildung (oder ein besseres Studium) doch mal sinnvoll und patientengerechter. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, falls ich Neurologe werden wollen würde, ein Jahr Innere vorher zu machen, auch wenn das an einer Uniklinik ein kleiner Karriereknick ist.
Anderes Problem: warum werden die besten Forscher die Chefs und nicht die besten Kliniker? so ein Quatsch, außer vielleicht an Unikliniken. Warum erst 15 Jahre krass forschen, um sich dann als Chefarzt hauptsächlich um Politik, Verwaltung, und Privatpatienten zu kümmern. Ich schlage folgendes vor: ein in BWL fortgebildeter Chefarzt, der den Betrieb managed, und mehrere forschende mit Freiheiten ausgestatteten Professor-Oberärzte. Wäre sinnvoll, widerspricht aber leider dem Ego. Wahrscheinlich gäbe es auf einmal auch viel weniger Forschung. (Aber vermutlich fiele der zweifelhaftere Teil der Forschung weg...)

2 Kommentare:

麦天 hat gesagt…

Ist echt schlimm, wenn die Leute so dümmlich-arrogant sind. Erstaunlich. Ich glaube ja eigentlich immer noch, dass die wirklich tollen Typen das nicht nötig haben und auch kritische Fragen ertragen können. Aber natürlich sind an der Uni nicht alle tolle Typen... Vor allem, wenn das Medizinstudium jetzt immer mehr Leute anzieht, die sich zwar nichts Besonderes zutrauen (hab ich mir mit 20 auch nicht, jetzt dagegen...), aber hohen sozialen Status und berufliche Sicherheit anstreben. Also borniertes Mittelmaß statt "Elite". Wer supertoll ist, lässt sich ja von 1700,- netto nicht locken. Wobei - die jüngste Medizinstudentin Deutschlands
studiert seit heute bei uns!

麦天 hat gesagt…

Immer diese Halbiranerinnen!